Westwärts Richtung Küste

Kilometerstand
Anfang: Laguna Quilotoa (Ecuador): 19.154 km
Ankunft: El Carmen (Ecuador): 19.887 km
Gesamtetappe: 733 km

Es war ein sehr langer Fahrtag, bis wir nachmittags ziemlich müde in Puerto Lopez ankamen. Morgens an der Lagune auf 3900 m Höhe hatte Antonia noch eine Winterjacke getragen, abends an der Küste waren es 28 Grad und ziemlich schwül… Dazwischen waren wir an Bananen-, Ölpalmen- Kakao- und andere Plantagen vorbeigekommen und hatten stundenlang einem spannenden Hörbuch gelauscht. Der Stellplatz im Innenhof des Hostels Punta Piedrero Ecolodge Hosteria war super, mit Blick auf das Meer und Wellenrauschen!

Puerto Lopez ist neben Ausflügen zu Klein-Galapagos (z.B. mit Blaufußtölpeln) und Whalewatching für den Fischmarkt bekannt. Die Galapagos-Inseln würden wir noch sehen und Whalewatching ist nur in den Sommermonaten möglich. Also erkundeten wir den Fischmarkt, eigentlich kein richtiger Fischmarkt sondern mehr eine Fischanladung und -zerlegung um den Fang dann an Großhändler zu verkaufen. Große Mengen unterschiedlichster Fischsorten wurden am Stand angelandet, lagen in Plastikkisten und wurden ausgenommen. Die meisten Sorten hatten wir noch nie gesehen. Über dem Spektakel flogen Möwen und Pelikane, die sich sozusagen an den gedeckten Tisch setzten und die Fischabfälle fraßen.

Axel und ich kauften zwei Doraden-ähnliche Fische, die wir grillen wollten. Der Verkäufer bot uns den ganzen Fang an und alberte rum, dass wir nur zwei kaufen wollten. Scheinbar eine unübliche Handelsgröße 🙂 . Wir verabschiedeteten uns, kauften in der Stadt noch Gemüse und Brot und machten uns dann auf den Heimweg. Als der Grill schon angezündet war, stellte Axel fest, dass die Fische weder ausgenommen noch geschuppt waren. Vor lauter Rumalberei hatten wir am Markt total vergessen, darauf zu achten. Naja, das youtube-Video hatte Ladeschwierigkeiten, also einfach selber probieren und siehe da, viel leichter als gedacht und lecker war es nachher auch!

Den Rest den Tages und den kommenden Tag vertrödelten wir in der Hängematte, schmökerten oder quatschten mit Patty, der sympathischen Hostelmitarbeiterin. Mehr Aktivität war bei dem schwülen Wetter nicht drin. Am Donnerstagabend aßen wir im Restaurant A la Isla ecuadoriansche Ceviche, anders als die peruanische aber genauso lecker und sehr empfehlenswert. Man darf sich von der hässlichen Sandwichwerbung am Eingang nur nicht abschrecken lassen!

Am Freitag fuhren wir weiter. Nach einem Stopp am schönen Strand Los Frailes im Nationalpark Machalilla ging es weiter in Richtung Norden. Entgegen der Information des Reiseknowhows darf man im Nationalpark nämlich nicht campen, auch wenn die Infrastruktur mit Duschen und Toiletten dafür perfekt wäre!

An der Küste entlang fuhren wir bis Montecristi, dem Zentrum für die Panamahutherstellung an der Küste. Wir hatten uns das Städtchen irgendwie anders vorgestellt. Auf der Suche nach einem Panamahut für Axel und der Möglichkeit bei der Herstellung zuzuschauen, folgten wir dem Tipp unseres Reiseführers und landeten unerwartet in einem privaten Wohnzimmer bei einer sehr sympathischen Frau. Das eigentliche Geschäft hatte geschlossen. Axel probierte schöne und qualitativ sehr hochwertige Finos. Als ich nach dem Preis fragte, kippte ich fast vom Stuhl: 280 USD für einen „Gag“ waren uns dann doch zu viel. Das versuchten wir schonend der sehr sympathischen Frau beizubringen, in deren Wohnzimmer wir saßen. Irgendwie eine unangenehme Situation, zudem war es schon wieder so schwül und heiß. Letztlich wurden wir an der Hauptstraße fündig. Ob und wie der Sombrero den Transport während der nächsten Monate übersteht, werden wir sehen! Schick sieht er auf jeden Fall aus 🙂 !

Es ging zurück zum Auto und wir machten uns auf den Weg in Richtung Quito – weiter dem Hörbuch lauschend. In El Carmen angekommen – es war inzwischen dunkel geworden – fanden wir an der masgas-Tankstelle einen Stellplatz für die Nacht.

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