San Cristóbal de las Casas

Kilometerstand
Abfahrt: San Cristóbal de las Casas (Mexiko): 29.715 km
Ankunft: Sima de las Cotorras (Mexiko): 29.830 km
Etappe: 115 km

Von San Cristóbal de las Casas hatten bereits alle Reisende geschwärmt und auch uns zog die kleine Stadt schnell in ihren Bann. Der Campingplatz Rancho San Nicolas war für uns der bisher Beste in Mexiko mit einem schönen Stellplatz unter den Bäumen und sehr sauberen Sanitäranlagen. Auf 2000 m Höhe konnten wir abkühlen und morgens eine heiße Dusche in den sauberen Sanitäranlagen genießen – à propros Höhe: in der Regel sinkt die Temperatur um 5°C pro 1000 m Höhe. Und zusätzlich war auf dem Camping richtig was los. Während unseres Aufenthaltes waren sieben (!) Camper dort: Franzosen, Argentinier, Australier, zwei Camper aus Bayern und wir ;-). In Jeans und T-Shirt zogen wir am nächsten Tag in die Stadt, nachdem wir uns endlich losgerissen hatten. Hier kurz quatschen, über Pläne und Erfahrungen austauschen, Autos besichtigen, dort noch eben hallo sagen und schon ist der Vormittag rum… Unsere Nachbarn aus München brauchten so auch mehr als einen Vormittag, um endlich auf den Markt zu kommen 😉 .

San Cristobal ist eigentlich ein Sammelbecken der Zapatisten, ihrer Gegner, der Unterstützter der Indigenen und Touristen, so der Reiseführer. Wir erlebten die Stadt sehr entspannt und ruhig und sie eignete sich für uns hervorragend zum Chillen und Café-Hopping. Die Cafés und Restaurants sind scheinbar zahllos, eins netter als das andere und man könnte Tage dort verbringen. Am zweiten Tage trafen wir morgens Irene und Babsi wieder, zwei Österreicherinnen, die wir in Palenque kennengelernt hatten. Wir verbrachten einen schönen und interessanten Abend im Casa Lum. Und wer hat behauptet, aus Mexiko kämen keine guten Weine 😉 ?

Am nächsten Tag brachen wir auf, was mal wieder viel später wurde als gedacht. Nur noch schnell den Kühlschrank abtauen und schnell den Australiern iOverlander zeigen… Wir mussten und wollten weiter, schließlich wartet in Mexico City ein Verabredung auf uns und wir wollten vorher noch einige Orte besichtigen.

Wir fuhren bis zum Cañón del Sumidero und machten eine Lancha– (Speedboot-)tour durch den Canyon, der an seiner höchsten Stelle 800 m hinaufragt. Wir sahen einige Krokodile, Wasservögel, Affen und ungewöhnliche Felsformationen, aber das Flitzen über das Wasser und durch die beeindruckend hohen Felswände machte am meisten Spaß.

Für uns ging es weiter bis zur Sima de las Cotorras, der Papageienschlucht, wo wir übernachteten. In einem Krater lebt eine Papageienkolonie. Die Tiere verlassen ihre Schlafstätten am Morgen und kehren am Abend zurück. Der sehr freundliche Wächter erklärte uns, sieben Uhr sei die beste Zeit, die Vögel zu beobachten. Um zwanzig nach sechs auf dem Weg zur Dusche hörten wir die ersten Papageien schon laut kreischen, sodass es für uns statt unter die Kaltwasserdusche direkt zum Krater ging. Auf dem Weg kam uns der Mann entgegen, der erzählte, die ersten Tiere wären schon weggeflogen… Mexikanisches Zeitverständnis… grummle. So bombastisch wie der Lonely Planet schreibt, war das Spektakel aus unserer Sicht dann nicht und wir erlebten keine große, grüne Papageien-Wolke. Die Tiere brachen in Gruppen von 10-40 Tieren auf und schraubten sich fliegend den Krater hoch bis sie dann plötzlich die obere Kante erreichten und weg waren. Wenn man so wie wir sowieso auf dem Weg nach San Cristóbal oder zurück ist, ist das ein netter Stopp, ein großer Umweg hätte sich für uns im Nachhinein nicht gelohnt.

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