Whalewatching und ein super nettes Lunch-Picknick

Kilometerstand
Abfahrt: Tadoussac (Kanada): 39.065 km
Ankunft: Trois Pistoles (Kanada): 39.112 km
Etappe: 47 km und ein paar Seemeilen 😉

Unsere Whalewatching-Tour im Zodiac hatten wir am Vorabend online gebucht und um halb zehn morgens starteten wir von Les Escoumins aus, das ca. 40 km östlich von Tadoussac lag. An Land zeigte sich die Sonne von ihrer Schokoladenseite, wenige Hundertmeter auf dem Lorenzstrom fanden wir uns in einer dicken Nebel- und Wolkendecke wieder. Neben dem Nebel war es auch richtig frisch – gut, dass wir dicke Hochseejacken mit integrierten Schwimmwesten bekommen hatten. Der Guide sprach sehr viel Französisch und nur ein wenig Englisch, dafür bemerkten wir schnell, dass ein Experte neben uns saß: Michael! Er begleitete seine Tante, Onkel und Cousine, die ihn besuchten, auf der Tour. Michael studiert Meeresbiologie, arbeitet als scientific diver (Taucher für die kanadische Nationalparkverwaltung um u.a. kommentierte Livebilder für Konferenzen und Touristen zur Verfügung zu stellen – gibt’s dafür eine deutsche Übersetzung??) und sprang wie selbstverständlich zwischen Englisch und Französisch, während er allen 12 Passagieren jede Menge erklärte. Nicht nur für uns ein Glückstreffer, neben dem der Guide etwas verblasste.

Erst sahen wir vereinzelte Kegelrobben („die erkennt ihr ganz leicht am Pferdekopf“, so Michael), dann kamen die ersten Weißwale (Belugas), deren schneeweiße Rücken aus dem Wasser kamen („die können bis zu 10 cm dicke Eisschichten aufbrechen, daher haben sie keine Rückenflossen“, erklärte Michael). Nach einiger Zeit hatten wir den „spot“ erreicht. Im Meeresnationalpark muss jede Walsichtung gemeldet werden – zum einen, um eine Schutzzone mit Geschwindigkeitsbegrenzung zu errichten, zum anderen, damit alle Tourenanbieter gute Erfolgschancen haben. Im dem Gebiet dümpelten bereits weitere Whalewatching-Boote und es gab jede Menge zu sehen: viele Zwergwale, einige Finnwale und noch mehr Kegelrobben. Beeindruckend! Für die niedlichen Pferdekopf-Säuger interessierte sich zugegeben keiner angemessen 😉 . Nach einer halben Stunde war Schluss, laut Meeresparkbestimmung mussten wir die Zone wieder verlassen, die meisten Wale waren aber sowieso weitergezogen.

Auf dem Rückweg nach Les Escoumins kamen wir mit Michelle und Bob, den Verwandten von Michael, ins Gespräch. Wie sich herausstellte, wollten die beiden mit ihrer Tochter auch heute noch mit der Fähre auf die Halbinsel Gaspésie übersetzen. Im Gegensatz zu uns besaßen die drei aber schon ein Ticket 🙂 . An Land meinte Michael, er könne eben bei der Hotline anrufen und uns einen Platz reservieren – die würden nämlich nur französisch sprechen und die Fähre sei nicht sehr groß. Gerne, danke! Damit stünde einem gemeinsamen Picknick nichts mehr im Weg. Michael lotste uns zu einem sehr schönen Picknickplatz, wo wir ein sehr nettes Lunch mit den sehr sympathischen Ontarioanern hatten, bevor es zum Fähranleger ging.

 

Kurz bevor wir mit der Fähre unser Ziel Trois Pistoles erreicht hatten, herrschte freudige Aufregung an Bord: Belugas! Und nicht „nur“ vier oder fünf wie am Morgen, sondern ca. 20 Tiere, deren weißer Rücken immer wieder aus dem Wasser kam. Nur das Fotografieren stellte sich als etwas schwierig heraus: trotz guten Zooms „just small white spots“ ;-). Egal, gesehen haben wir sie!

In Trois Pistoles verabschiedeten wir uns von Michelle, Bob und Jodie, um sie fünf Minuten später an der Touristen-Information wieder zu treffen 😉 . Für uns ging es auf den Camping Municipal in Trois Pistoles. Die Internetverbindung war leider wieder mehr schlecht als recht und das Halbfinale der deutschen Frauen verbrachten wir vor dem ZDF-Liveticker…

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