Nicht alles, was glänzt…

Kilometerstand
Abfahrt: Percé (Kanada): 39.824 km
Ankunft: Miramichi (Kanada): 40.249 km
Gesamtetappe: 425 km

Percé ist ein kleines Örtchen, das lt. Reiseführer wegen seines vor der Küste im Meer stehenden Monolithen bekannt ist. Wir erreichten es im Regen, hatten keine Lust, lange nach einem Campingplatz zu suchen und entschieden uns für einen direkt am Meer (Camping Havre de la nuit). Mmh, tolle saubere Sanitäranlagen und Waschmöglichkeiten, aber der Stellplatz hatte das Flair einer Sardinendose…! Wir quetschten uns mit dem MePa zwischen die anderen und nutzen zu allererst beide Waschmaschinen. Immerhin würden wir später saubere Wäsche haben!

Zwei Autos neben uns entdeckten wir dabei einen alten Westfalia mit einem original Essener Kennzeichen. „Original“ bedeutet gestempelt, was bei ca. 90% der selbstgebastelten Kennzeichen der Ausländer eher eine Ausnahme darstellt ;-). By the way, wir haben die Kennzeichen festgenietet, ebenfalls ein guter Schutz vor Souvenirjägern. Ein wenig aufgeregt klopften wir bei unseren Nachbarn, wurden erst von einem winzigen, aber dafür umso lauter kläffenden Hündchen, dann von den Bewohnern begrüßt, auf französisch… Nee, offensichtlich nicht aus Essen und wieder einmal kein Wort Englisch. Wir versuchten mit Händen und Füßen zu erklären, dass wir aus der Nachbarstadt der Stadt auf dem Kennzeichen kommen. Das verstanden die beiden wohl nicht 😕 . In Québec müssen die Autos nur hinten ein Kennzeichen haben, das Essener war scheinbar einfach drangelassen worden…

Immerhin hatte der Wettergott ein Einsehen mit uns und scheinbar ein Faible für kitschig-romantische Sonnenuntergangs-Urlaubsfotos: Er ließ die Wolken ziehen und den Stein in goldener Abendsonne schimmern und glänzen… 😉 ! Dementsprechend zog es auch uns für einen Abendspaziergang nach draußen. Nach der „Steinbesichtigung“ erkundeten wir das Dorf, das scheinbar nur aus Nippes-Läden und Restaurants bestand. Für uns war klar: nicht so ganz unser Ding, eine Nacht bleiben wir, morgen früh geht es weiter!

Am nächsten Tag war Fahren angesagt, an der Südküste von Gaspésie gab es nicht viel Spezielles für uns anzusehen und so zog es uns zügig weiter. Zur Mittagszeit hielten wir in der kleinen Ortschaft Bonaventure an einer Poisserie auf der Suche nach einer der berühmten Lobster-Rolls an. Die gab es nicht, dafür für nen Appel und nen Ei einen unglaublich tollen Sushi-Wrap mit Mango und Hummer, die wir uns auf der Bank gegenüber direkt am Meer schmecken ließen.

Nach einem kurzen Stopp in Carlton erreichten wir die nächste Provinz Kanadas, nämlich New Brunswick. Zu unserer Erheiterung warnten nun nicht mehr die etwas überheblich und mit erhobenem Kopf dreinblickenden Elche Québecs vor Wildunfällen, sondern Bullen oder Kühe. Wie modern 😉 ! Für uns ging es bis nach Miramichi, eine touristisch eher uninteressante Stadt, aber einem ruhigen Plätzchen zum Übernachten bei Walmart.

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