Adiós Chile, holà Bolivia!

Kilometerstand
Abfahrt: Arica (Chile): 13.035 km
Ankunft: La Paz (Bolivien): 13.562 km
Gesamtetappe: 527 km

AricaIn Arica übernachteten wir nördlich der Stadt am Strand. Nachdem wir eine nur wenig zugemüllte Stelle gefunden hatten, verbrachten wir dort eine ruhige Nacht – bis auf das Rauschen der Wellen und dem Kreischen der Möwen hörten wir nichts. Am nächsten Morgen bastelte Axel den neuen quietsche-gelben Abwasserschlauch unter das Auto und nach einem Stopp im Supermarkt und an der Tankstelle (das letzte Mal guten chilenischen Diesel für das MePa!) machten wir uns auf den Weg nach Putre. Höhenmeter um Höhenmeter erklomm das Auto und fuhr auch zuverlässig weiter, als die Anzeige „Motor kontrollieren lassen“ aufleuchtete. Als wir in Putre ankamen, waren wir auf stolzen 3650 m. Die charmante Ortschaft begeisterte uns sofort, wir parkten direkt an der Plaza de Armas und stellten dort erst den Motor ab, weil wir nicht wussten, ob und wie das Auto wieder starten würde. Wir machten einen Spaziergang durch die Ortschaft, wobei die anderen Touris noch leichter als sonst zu erkennen waren: an der Wasserflasche in der einen Hand, dem Fotoapparat in der anderen Hand und alle am Schnaufen wegen der Höhe ;-). Anschließend aßen wir in einem Restaurant zu Abend… Mmmh lecker Alpaka! Dort trafen wir auf ein schweizer Ehepaar mit ihrem chilenischen Guide. Wir hatten sie bereits in San Pedro und am Gigante de Atacama gesehen – mit der Unterarmschiene, die er trug, waren sie leicht wiederzuerkennen. Am nächsten Morgen kamen die drei noch einmal vorbei und schauten sich das MePa an, danach brachen wir auf in Richtung Bolivien.

Die Landschaft durch den Nationalpark Lauca war einzigartig. In der kargen Gegend sahen wir zahlreiche Vicuñas, fuhren am Lago Chungará und den wunderschönen Zwillingsvulkanen Parinacota (6300 m) und Pomerape (6222 m) vorbei. Meter um Meter ging es den Pass hinauf, bis wir auf 4650 m waren. Das Auto fuhr – wir waren erleichtert – und als es weiter bergauf ging, war die Kontrollleuchte plötzlich aus!

Die bolivianische Grenze zu überqueren, dauerte etwas länger als wir gewohnt waren. Die chilenische Ausreise ging flott, die bolivianische Einreise für uns auch, nur die temporäre Einfuhr des Auto hätte man vorher online anmelden müssen. Okay, wir hatten nicht damit gerechnet, etwas zur Einreise ausgerechnet nach Bolivien, DEM südamerikanischen Entwicklungsland, online anzumelden. Wir ließen das Auto stehen und liefen am bolivianischen Zoll vorbei bis zu einem kleinen Büro, wo die Anmeldung und die fehlenden Fotokopien für schlappe 10 Bolivianos (~ 1,10 €) nachgeholt wurden. Dann wieder zurück, der Zollbeamte warf nur einen sehr kurzen Blick ins Auto und wir durften weiterfahren. Bis La Paz waren es noch knapp 200 km über den bolivianischen Altiplano. Wir fühlten uns zunächst wie in einer Zeitreise, die Eindrücke waren doch sehr unterschiedlich zu den uns bekannten und sehr europäisch wirkenden Chile und Argentinien. Es ging vorbei an einfachen Lehmhütten und Feldern, auf denen die traditionell gekleideten Aymara-Frauen mit ihren bunten und wunderschönen Röcken, ihren ordentlich geflochtenen Zöpfen und den typischem Hüten einige Kühe hüteten. Andere trugen in bunte Tücher eingehüllte Lasten oder Kinder auf dem Rücken und trieben beladene Esel voran. Und an der Straße saßen immer wieder Menschen, die auf den Bus warteten.

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