Nach dem Topes ist vor dem Topes

Kilometerstand
Abfahrt: Sima de las Cotorras (Mexiko): 29.830 km
Ankunft: Chulula/Puebla (Mexiko): 30.716 km
Gesamtetappe: 886 km

Nach den Papageien stand ein Fahrtag an: 460 km bis kurz vor San Andrés Tuxtla, lang und langweilig… Über die mautpflichtige Autopista kamen wir zum Glück gut voran, nachdem wir die ca. 20 km Schotterpiste von der Papageienschlucht bis zur Hauptstraße hinter uns gebracht hatten. Warum die meisten Schlaglöcher auf der Bezahlstraße gefühlt immer direkt hinter der Mautstation kammen und sich der Straßenzustand dann kontinuierlich zur nächsten Station verbesserte, verstanden wir dennoch nicht. Lässt es sich bei den Reisenden so diskussionsfreier abrechnen… ;-)?!  Nur die Topes in den Städten und Dörfern waren sehr nervig und Mexiko ist sicherlich das Land mit den meisten dieser Geschwindigkeitsbremser. Sie mögen an Ortsein-, ausgängen, vor Schulen und Kindergärten sinnvoll sein, dazwischen kommen sie zum Teil aber auch in Abständen von unter 20 m vor. Nervig, immer wieder abbremsen, anfahren, abbremsen. Es gibt sie in allen Varianten: breit und weich, schmal und hart und insbesondere in Mexiko gerne auch unbemalt und nicht gekennzeichnet. Also immer schön die Augen aufhalten, was kommt und wo Vorrausfahrenden und der Gegenverkehr abbremsen.

Olmekenkopf in Santiago TuxtlaEigentlich wollten wir in Catemaco auf einem Campingplatz übernachten und fuhren das MePa dazu den letzten Kilometer über einen zugewachsenen Weg durch dichten Dschungel. Aber der Platz war derart im Dornröschenschlaf der Nebensaison versunken, dass wir umdrehten und die Pemex-Tankstelle kurz vor San Andrés Tuxtla bevorzugten. Die Nacht war erstaunlich ruhig für eine Tankstelle und wir konnten am nächsten Morgen sogar duschen. Der Tag bestand aus einer Abwechslung von Besichtigungen und Fahren. Wir starten mit 15 km und besuchten in San Andrés Tuxtla die Zigarrenfabrik Santa Clara. Nur ein einziger Arbeiter saß am Samstagmorgen in der Fabrikhalle, zeigte uns aber engagiert, wie man Zigarren rollt und erklärte die komplette Tabakverarbeitung. Dann ging es ins nächste Tuxtla, nämlich ins Örtchen Santiago Tuxtla, wo auf dem Marktplatz der größte Olmekenkopf steht. Wer sich für mehr interessiert, hat hier den Link zu Wikipedia ;-). Immer noch in der Región de los Tuxtlas erreichten wir die Stadt Tlacotalpan.

Tlacotalpan erinnerte uns ein wenig an Campeche, ebenfalls von der UNESCO geschützt, und genauso kunterbunt. Die Häuser in Campeche waren eher in gedeckten Pastelltönen gestrichen, während wir uns in Tlacotalpan eher wie in einem Kindergarten fühlten, in dem man die Teddys und die Legosteine weggeräumt hatte. Da die Stadt direkt an einem breiten Flussarm liegt, eignete sie sich gut für Meeresfrüchte und Fisch. Pulpo a Veracruz (in Tomatensauce) und Pulpo al ajo (da ist der Name Programm) in einem Restaurant oberhalb der Flusses schmeckten gut und wir machten uns gestärkt auf den weiteren Weg nach Fortín de las Flores.

Einen Übernachtungsplatz fanden wir in an der Plaza Mayor. Trotz der belebten Plaza am Samstagabend konnten wir nachts gut schlafen. Nur als in den frühen Morgenstunden laute Ketten klapperten, war nicht klar, was los war. Egal, erst einmal weiterschlafen… Als wir um acht wach wurden, war neben uns eine Bühne aufgebaut und wir standen mitten in einer Absperrung. Nicht zum ersten Mal 😉 !

Am Sonntag ging es dann für uns über Orizaba, wo wir den Palacio de Hierro von Gustav Eiffel und den Tierpark am Fluss besichtigten, bis nach Chulula (einem Vorort von Puebla). Es war Muttertag, ein für ein sehr US-amerikanisch geprägtes Land wie Mexiko wichtiger Tag. In den Geschäften wurde fleißig für Geschenke para mamá geworben und in den Blumengeschäften und Konditoreien herrschte Hochbetrieb – denn die mexikanischen Mütter erwarteten an diesem Tag scheinbar Rosen und viel Torte!

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