In San Antonio steuerten wir einen Supermarkt an und zwar den einzigen, der in der OpenStreetMap eingepflegt war: H-E-B, ein mexikanischer ;-). Es gab aus Mexiko importiertes Gemüse und Milchprodukte, mexikanische Tortillas und zum Abschluss eine spanisch sprechende Kassiererin :-). Danach fuhren wir auf den Campingplatz. Schon hinter der Grenze hatten wir einige Camping- oder Parkplätze für die typischen amerikanischen Camper gesehen. Das sind ca. 12 m lange Wohnmobile mit ausfahrbaren Seitenteilen, Klimaanlage, Satellitenschüssel, Anhänger für einen PKW und was man sonst alles so täglich braucht – oder auch nicht ;-).
Trotzdem war der Campingplatz in San Antonio ein ziemlicher Kulturschock. Auch wenn der Platz zur Zeit eigentlich gut besucht war und viele Wohnmobile und -wagen dort standen, war nichts los. Bis auf ein paar wenige Gassigeher war kaum ein Mensch draußen. Ja, es war warm und schwül, aber warum fährt man irgendwo hin, um dann nur im Auto zu hocken? Die Plätze hatten alle full hook up, das heißt man schließt Stromkabel und Wasserschläuche für Frischwasser und zur Entsorgung auch der Toilette direkt am Platz an. Kein Klo- oder Wasserschleppen mehr – vorausgesetzt man hat den richtigen Schlauch mit und passende Anschlüsse dabei, wir nicht ;-). Trotz der fremden Mentalität freuten wir uns sehr über das viele heiße Wasser in der stark klimatisierten Sanitäranlage und aßen als einzige draußen zu Abend.
Heute morgen ging es mit dem Bus in das Stadtzentrum von San Antonio. Wir erkundeten den schönen Riverwalk, ein Spazierweg entlang des Kanals mitten im Stadtzentrum, und das Alamo-Denkmal. Wir waren beide positiv überrascht von San Antonio, eine Stadt, die es ehrlich gesagt nur durch Zufall und als erstes Ziel nach der Grenze auf unsere Reiseroute geschafft hat. Nachmittags suchten wir den Bus für den Rückweg. Wir standen vor dem Stadtplan, als wir von einem Mann in gelbem T-Shirt angesprochen wurden, der uns fragte, ob er uns helfen könne. Was für ein Service, der Herr war von der Touristen-Information!
Wir waren gut mit dem Bus zum Campingplatz zurückgekehrt und fuhren mit dem MePa noch einmal los, um bei Walmart einzukaufen. Ja, in diesem Land ist einfach alles größer: Schilder, Pickups, Wohnmobile sowieso, aber auch Lebensmittelpakete. Die Milch gibt es regulär nur im 1-Gallone- Kanister (das sind 3,79 Liter) und wir mussten suchen, bis wir als kleinste Verpackungseinheit eine halbe Galone entdeckten – ein anderes Beispiel: Eier, die gibt es nur im 18er-Pack. Während sich unser Einkaufswagen füllte, staunten wir über die im Verhältnis zu Deutschland hohen Preise – insbesondere für Gemüse und Obst, aber auch für Wurst (insbesondere im Verhältnis zur Qualität). Dagegen war Fleisch erstaunlich günstig, vorausgesetzt man braucht wirklich große Mengen. Und noch eine Entdeckung machten wir auf dem Weg zur Kasse: bei Walmart gibt es sogar Pistolen, Gewehre uns Munition zu kaufen – willkommen in Texas!