Auf den Spuren von Elvis und Co: Graceland, Memphis, Nashville

Kilometerstand
Abfahrt: New Orleans, Louisiana (USA): 34.155 km
Ankunft: Nashville, (USA): 35.192 km
Gesamtetappe: 1.037 km

Wir setzten unsere Music-Route in Memphis fort. Der Campingplatz lag etwas südlich von der Innenstadt in Graceland. Ja, Graceland war nicht nur das Anwesen von Elvis Presley sondern ein ganzer Stadtteil, in dem zugegeben aber die „Elvismania“ regiert. Auf den Straßen war erstaunlich wenig „Lametta“, aber je mehr wir uns Elvis’ Haus näherten, desto mehr Souvenirläden reihten sich aneinander. Dort gibt es alles zu kaufen, was man sich nur erträumen kann und worauf man Elvis Konterfei oder einen Cadillac aufdrucken kann – und ehrlichgesagt konnten auch wir der Versuchung nicht widerstehen und Antonia besitzt jetzt ein paar Elvis-Socken mit rosa Cadillacs… schick 😉 .

Wir begannen unsere Besichtigung in Graceland mit Graceland (Mansion): Mit einem Kleinbus-Shuttle wurden wir vom Eingangskomplex 300 m weiter bis vor die Eingangstür von Elvis gefahren. Wir sind ja in den USA, nur nicht zu viel laufen… 🙄 . Dann ging es per iPad-Tour langsam durch die ehemaligen und original-erhaltenen Wohnräume. Wir hatten mit einer deutlich extravaganteren Einrichtung gerechnet. Was wir sahen, wirkte zwar teuer und aufwendig, aber nicht – oder zumindest wenig – abgehoben. Die beiden Hallen mit den Goldenen Schallplatten, den Grammys und vielen, vielen weiteren Auszeichnungen war schon beeindruckend. Aber wie Elvis dargestellt wurde, wirkte er bodenständig und sympathisch. Was wir übrigens sehr angenehm fanden, dass die privaten Räume nicht besichtigt werden konnten. Durch den Meditationsgarten besichtigten wir noch das Grab, bevor uns ein Shuttle zur nächsten Station, den Elvis-Archiven und anschließend zurück zum Eingangskomplex brachte. Als letztes besuchten wir das Auto-Museum, dann waren wir Elvis-gesättigt 😉 . Für wirkliche Fans gibt es noch allerhand mehr, inklusive der Flugzeuge und selbstverständlich separat zu bezahlen…

Am Nachmittag fuhren wir in die Innenstadt von Memphis, wo die Sun Studios zu finden sind. Hier nahmen nicht nur Elvis, sondern auch Johnny Cash, B.B. King und viele andere Größen auf. Die Führung lohnt sich. Man erfährt einiges über die Entstehung und die Entwicklung von dem ursprünglich mobilen Tonstudio bis hin zum Plattenlabel. Die anschließende Suche eines Campingplatz war ernüchternd, der zentral gelegene existiert nicht mehr, also hieß es wieder zurück nach Graceland (wo wir uns bei unserer Abreise nach vier Nächten wie zu Hause fühlten!).

Am Samstag wollten wir unser Musik-Thema fortsetzen und die Gibson Guitar Factory. Die Touren seien alle für den Tag ausverkauft, wir ließen uns auf die Warteliste setzen und waren nach nur 30 Minuten Warten in der nächsten Tour schon mit dabei. Glück gehabt! Entgegen unserer Erwartung ist fast jeder Schritt der Fertigung einer Gibson-Gitarre Handarbeit. Kein Wunder, dass nur 68 Gitarren täglich produziert werden.

Wir schlenderten über die berühmte Beale Street mit dem Charme von Ballermann… Schade, keine netten Kneipen, dafür aber umso mehr torkelnde Amis. Wir stärkten uns mit einem leckeren Burger-Sandwich im Hardrock Café, was wir nicht aus Motto-Fanatismus sondern zwecks fehlender Alternativen auswählten 😉 . Lecker war’s trotzdem! Den Nachmittag verbrachten wir im National Civil Rights Museum am Lorraine Hotel. Von der Zeit der Sklaverei bis hin zu dem Balkon, auf dem Martin Luther King ermordet wurde, führt das Museum durch die amerikanische Geschichte der Rassenungleichheit. Mit interaktiven Spielen, kleinen Filmen und vielem mehr hat man trotz des trockenen Themas richtig Lust, in den unterschiedlichen Sälen zu stöbern und jede Menge (für uns) Neues zu lernen. Richtig toll gemacht und durchaus ein Highlight unserer bisherigen Tour!

Nach der vierten Nacht auf dem Graceland Campingplatz fuhren wir weiter bis nach Nashville, unsere letzte Etappe der Music-Route. Im Nashville Station Inn, einem alten Bahnhofsgebäude, inmitten topmoderner Wohn- und Bürohochhäuser, fand eine Bluegrass Jam Session statt. Es war Sonntagabend und der Laden war voll: ältere Paare, junge Leute, die sich mit Freunden trafen, oder Familien mit ihren Kindern. Ein bunt gemischtes Publikum, das gemeinsam einen netten Abend hatte. Glücklicherweise hatten wir direkt vor der Tür einen Park- (und damit auch Übernachtungsplatz) gefunden und somit von allen den wahrscheinlich kürzesten Heimweg.

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