Cuenca: Panamahüte und ein Ecuadorianer in Düsseldorf

Kilometerstand
Anfang: Vilcabamba (Ecuador): 18.263 km
Ankunft: San Pedro de Alausí (Ecuador): 18.690 km
Gesamtetappe: 427 km

Unser nächstes Ziel auf der Panamericana hieß Cuenca, viertgrößte Stadt Ecuadors und UNESCO-Weltkulturerbe. Wir fanden schnell den einzigen Campingplatz in der Umgebung, nämlich Cabañas/Camping Yanuncay. Ja, und manchmal muss man schmunzeln wie deutsch man – auch nach fast fünf Monaten unterwegs – immer noch ist. Der Camping befand sich auf einer schönen, grassgrünen Wiese umgeben von den Wohnhäusern von Humberto und seiner Familie. Das ganze stellte eine schräge Mischung aus Bauernhof mit freilaufenden Hühnern, Camping und Schrottplatz dar. Prinzipiell ein traumhaftes und riesengroßes Grundstück, aus dem man ein kleines Paradies zaubern könnte, wenn man halt mal aufräumen würde. Aber das sind halt deutsche Sichtweisen und keine südamerikanischen, es funktioniert ja auch so! Von Humberto, dem Besitzer wurden wir herzlich begrüsst, er und seine Frau waren sehr nett. Er fragte, aus welcher Stadt wir in Deutschland kämen. Um es einfach zu machen, sagen wir immer „aus der Nähe von Colonia“ (auch wenn Ratingen natürlich bei Düsseldorf und nicht Köln liegt, wie jeder weiß 😉 ). Humberto erzählte daraufhin, er habe in Deutschland mal einige Monate gearbeitet, worauf wir neugierig nach dem Ort fragten. Und siehe da, er war in der „richtigen“ Stadt, nämlich Düsseldorf 🙂 !!!

Die historische Altstadt von Cuenca war hübsch mit kopfsteingepflasterten Straßen aus der Kolonialzeit und republikanischen zweistöckigen Gebäuden. Cuenca ist zudem als ein Zentrum der Panamahutherstellung bekannt, der Panamahut oder Sombrero de paja toquilla stammt nämlich gar nicht aus Panama, sondern aus Ecuador. Seit 1849 wurde er in großen Stückzahlen exportiert, weil der sowohl bei den Goldsuchern, die über Panama nach Kalifornien zogen als auch bei den Panamakanalarbeitern als Sonnenschutz sehr beliebt war. Zur Weltausstellung 1855 kam er nach Paris, wo Napeoleon III. von dem „Kleidungsstück aus Panama“ ganz begeistert war und so nahmen die Dinge ihren Lauf! Genug der Besserwisserei 😉 . Das Museo del Sombrero – eine Mischung aus Museum, Kunstgalerie und Geschäft (mit der Betonung auf Letzterem) – fanden wir leider langweilig und wenig tiefgründig und würden es nicht weiterempfehlen.

Nach Cuenca ging es für uns weiter entlang der Panamericana bis zu dem kleinen Städtchen San Pedro de Alausí, wo wir endlich mal wieder an einer Plaza de Armas übernachteten. Die Bewohner von San Pedro nickten uns entweder freundlich zu oder interessierten sich nicht für uns. So hatten wir eine ruhige und sehr entspannte Nacht!

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