Machu Picchu und Valle Sagrado

Kilometerstand
Anfang: Cusco (Peru): 14.820 km
Ankunft: Ollantaytambo (Peru): 14.920 km
Etappe: 100 km

Morgens um 7 Uhr brachen wir in Cusco auf. Zunächst fuhren wir ca. 35 km nach Pisaq, wo wir ganz alleine den beeindruckenden und weitläufigen Ruinenkomplex besichtigten. Als wir zum Auto zurück liefen, kamen uns die ersten Touristen entgegen. Und woran merkt man, dass man wirklich früh dran ist? Der Souvenirverkäufer am Eingang hatte noch nicht fertig aufgebaut :-D.

Weiter ging es für uns nach Ollantaytambo. Der Weg dorthin führte durch kleine Ortschaften, in denen für die typischen Cuyerias, es handelt sich um Meerschweinchen-Grillstuben, und weitere Inka-Ruinen geworben wurde. Ollantaytambo war ein kleines Städtchen, den Parkplatz fanden wir sofort, wo wir das MePa für die kommende Nacht abstellen wollten. Schnell noch die Wanderschuhe herauskramen und die Sachen in den Rucksack packen, dann machten wir uns auf dem Weg zum Bahnhof. Da wir in Cusco kein anderes Ticket mehr bekommen hatten, fuhren wir mit dem luxuriösen Vistadome: bequeme Kunstledersitze, Getränke, Croissants und Obst wurden gereicht – für 66 US Dollar/Person Luxus, auf den man gerne verzichtet hätte… Nun ja, eine Alternative gab es nicht und so fuhren wir ca. 90 Minuten die 43 km entlang des Flusses Urubamba. Die Landschaft veränderte sich und wir erreichten den tropischen Urwald. In Aguas Calientes  war es sonnig und schwül. Wir suchten ein Hostel und erkundeteten danach die Stadt: zahlreiche Restaurants und Pizzarien, Kioske und ein großer Artesania, ein Kunsthandwerkermarkt. Sonst gab es nichts Spannendes, ein Ort, der nur durch den Tourismus existiert…

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um 4 Uhr. Gut, dass wir die Stirnlampen dabei hatten, in der ganzen Stadt war nämlich Stromausfall! Wir packten unsere Sachen ein und machten uns auf den Weg nach Machu Picchu. Entgegen der Information der Hotel-Chefin und der Touri-Information lag der erste Kontrollposten für die Eintrittstickets nach etwa 20 Minuten vor Überquerung des Urubamba. Und wie wir auf dem Rückweg erfragten, wird das Tor um 5 Uhr (Hauptsaison) geöffnet… Wir hätten also noch früher starten können, wenn wir gewollt hätten. Der Aufstieg über die ca. 1.750 Treppenstufen (keuch!) war sehr anstrengend, aber die Landschaft wurde immer eindrucksvoller: dichter grüner Urwald, die Berge und unten im Tal der braune Urubamba, von dem Nebenschwaden hochzogen.

Oben angekommen ging es nach einer kurzen Verschnaufpause hinauf zum Mirador, von wo man einen Überblick über die gesamte Anlage sowie den dahinter liegenden Berg Wayna-Piccu hat. Ein Spiel aus auf und abziehenden Nebenschwaden, die die Ruinen und den Berg immer wieder einhüllten und freigaben, führte zu einer mystischen Stimmung. Bei dem anschließenden Rundgang bewies der Reiseknowhow-Führer wieder einmal sein Können. Gegen Mittag machten wir uns auf den Rückweg nach Aguas Calientes. Die Ruinen waren inzwischen voll mit den Menschenmassen und es hatte es zu regnen begonnen. Dennoch entschieden wir uns für den Fußweg und gegen den Bus, wir wollten noch ein wenig unsere Ruhe haben und Machu Picchu ausklingen lassen. Quintessenz Machu Picchu: Auch wenn wir uns über den Touri-Rip-off für Eintrittspreis und Zugticket geärgert haben, haben uns die Ruinen sehr beeindruckt. Die Anlage ist viel größer, als wir sie uns vorgestellt hätten und die Stimmung war morgens um 7 Uhr, als noch nicht so viele Menschen unterwegs waren, am schönsten.

Unten in Aquas Calientes angekommen, holten wir den zweiten Rucksack im Hostel ab und liefen zum Bahnhof. Mit mehr Glück als Verstand bekamen wir die allerletzten Tickets für den Abend – eigentlich war alles wegen der Hochsaison zwischen den Jahren ausgebucht gewesen und wir waren sehr froh, nicht eine weitere Nacht in diesem maximal touristischen Ort bleiben zu müssen. Den Rest des Tages vertrödelten wir in der Boulangerie de Paris, wo es guten Kaffee und leckere Rosinenschnecken gab. Gegen neun waren wir endlich wieder zurück in Ollantayambo und standen zunächst vor einem geschlossenen Eingangstor. Nach lautem Rütteln öffnete uns der Parkplatzwächter und wir konnten im MePa schlafen, sehr gut!

Für den nächsten Tag hatten wir die Besichtigung der Ruinen in Ollantaytambo geplant, danach wollten wir weiterfahren. Aber es kam mal wieder anders: Beim Zähneputzen fiel Axels Inlay aus dem Zahn, übrigens das selbe, das in Valparaiso eingeklebt worden war… Also auf zum Centro de Salud. Zunächst musste erstmal Blutdruck gemessen und Größe und Gewicht erfasst werden. Auf die Frage, warum das alles gemacht wird, wir wollten doch nur zum Zahnarzt, erhielten wir die Antwort, das sei hier nun mal Standard für alle, die ein Krankenhaus betreten… na dann! Die Zahnärztin erklärte, sie habe eigentlich nicht den 100%ig richtigen Zement, klebte das Inlay aber ein. Mal sehen, wie lange der deutsche Universalzement hält ;-)! Den riesigen Ruinenkomplex von Ollantaytambo schauten wir uns trotzdem noch an, sehr beeindruckend! Die Spanier haben die Festung übrigens nicht einnehmen können. Und wer weiß, wie die Geschichte verlaufen wäre, wenn die Spanier 30 Jahre früher Südamerika erreicht hätten und die Inka noch nicht im Bruderkrieg zerstritten gewesen wären…?

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