Samstag – Sombrero Chino und Isla Bartolomé
Wir standen beide mit John und Carole morgens früh an Deck, als wir mit der Nemo II auf den Sombrero Chino zusteuern. Die kleine Insel trägt einen sehr passenden Namen, erkennt doch jeder die Form eines chinesischen Huts. Beim Frühstück wurde vor der Insel geankert, als die ersten Galápagos-Pinguine entdeckt wurden. Somit konnte der Tag für Antonia nicht besser beginnen 🙂 !
Nach dem Frühstück kletterten wir alle ins Panga und konnten die drei Pinguine aus der Nähe bestaunen. Sie waren deutlich kleiner als ihre Magellan- oder Humboldt-Verwandten. Auf der Nachbarinseln Santiago war die schwarze Lava vom Vulkanausbruch vor 100 (!!) Jahren gut zu erkennen, auf der sich noch keine Pflanzen hatten ausbreiten können. Jhaver erklärte Vulkanismus und Tuffkegel sowie die hawaianischen Begriffe Pahoehoe-Lava für gut begehbaren flachen und Aa-Lava für scharfkantigen schlecht begehbaren Untergrund (der Ursprung soll wohl im Ausrufen von „aah-aah“ beim barfüßigen Betreten der Lava liegen). Nach der Wanderung über den Sombero Chino näherten wir uns den Pinguinen erneut – aber vom Wasser aus. Die drei putzigen Tiere und das noch rest-plüschige ca. fünf Wochen alte Jungtier saßen auf dem Felsen, genossen die Sonne und schienen uns nicht einmal zu bemerken.
Nachdem wir den Sombrero Chino verlassen hatten, schipperte die Nemo II an einem kleinen Archipel mit dem schönen Namen Fünf Brüder vorbei. Eine der Inseln besteht aus einem einzigen Vulkankrater mit Kratersee, an dem Flamingos brüten.
Am Nachmittag besichtigten wir die Isla Bartolomé. Antonia ging mit Corinne und Carole erst an den Strand, für Axel und die anderen ging es noch einmal zum Schnorcheln ins Wasser. Die Isla Bartolomé hat einen sehr markanten Felsen, der wie ein Zahn aus dem Wasser ragt. Verantwortlich dafür sind die US-Amerikaner, die den riesigen Felsen im Rahmen Fliegerübungen im zweiten Weltkrieg absprengten. Unvorstellbar im heutigen UNESCO-Weltnaturerbe! Während die schnorchelnde Gruppe auf der Suche nach Pinguinen war, tobten vor Antonia im glasklaren Wasser direkt am Strand zwei Pinguine! Zu guter Letzt stiegen alle gemeinsam die Treppen zum Mirador hinauf, wovon man einen traumhaften Blick über die Insel und die Nachbarinseln hatte.
Abends wurde zum ersten Mal richtig gesegelt, weil wir genügend Wind hatten. Wir beide saßen auf den Liegestühlen an Deck, ließen uns durchschütteln und waren froh, als endlich geankert wurde! Ja, wer segelt braucht Wind und wo Wind ist, ist es stürmisch, und wo es stürmisch ist, da gibt es auch Wellen… (zumindest für uns Landratten 😉 ).
Sonntag – Caleta Tortuga negra (Isla Santa Cruz) und Abreise (Isla Baltra)
Bevor wir am Sonntag von der Nemo II, Jhaver und der tollen Crew Abschied nahmen, besichtigten wir einen letzten Besucherstandort: die Mangrovenbucht Caleta Tortuga negra. Es war kurz vor sechs morgens, als wir ins Panga stiegen und es dämmerte noch. Zunächst entdeckten wir eine Gruppe brauner Pelikane mit vielen Jungtieren während die aufgehende Sonne die Landschaft in ein warmes, fast kitschiges Licht tauchte. Vor dem Boot schwammen Goldrochen, Meeresschildkröten hoben ihren Kopf aus dem Wasser und in den Mangroven schwamm ein Hai. Wir waren noch müde, viel gesprochen wurde nicht. Und als direkt (!) vor dem Boot zwei turtelnde Meeresschildkröten auftauchten, wurde es mucksmäuschenstill. Zufrieden und beindruckt fuhren wir zurück zur Nemo II. Es war ein sehr schöner, letzter Ausflug und Abschluss von einer tollen und intensiven Woche! Während dem letzten Frühstück an Bord ging es dann zurück zur Isla Baltra, wo uns das Panga zurück an Land brachte. Der Bus setzte eine von Eindrücken gesättigte aber überaus zufriedene Gruppe schließlich am Flughafen ab.