Chichen Itzá, Omas und die sieben neuen Weltwunder

Kilometerstand
Abfahrt: Río Lagartos (Mexiko): 28.320 km
Ankunft: Pisté (Mexiko): 28.476 km
Etappe: 156 km

X'keken CenoteNach unserem Ausflug an die Küste war wieder Zeit für Stadt: Valladolid, ein kleines Städtchen aus der Kolonialzeit lag auf dem Weg. Wir schlenderten über die Hauptplaza, besichtigten die Kathedrale und aßen in einem kleinen Restaurant zu Mittag. Wir Mitteleuropäer wollten uns partout nicht an die Hitze gewöhnen, also auf zur Abkühlung im nächsten Cenote. Der Cenote X’Keken gehört zu den vielen Höhlen-Cenoten, die es auf der Halbinsel Yucatan gibt. Es roch etwas muffelig und an der Decke hingen und flatterten einige Fledermäuse, aber das Wasser war herrlich erfrischend. Nach der Abkühlung fuhren wir weiter bis nach Pisté, um uns die Ruinen von Chichen Itzá anzusehen.

Tatsächlich rafften wir uns abends für die Licht- und Tonshow noch einmal auf. Eigentlich waren wir nach dem langen Tag und der Hitze viel zu müde, aber das Totschlag-Argument hier-kommen-wir-warscheinlich-nie-wieder-hin-die-Welt-ist-so-groß zog doch mal wieder. Am Eingang herrschte totales Durcheinander. Wo wir jetzt noch ein Ticket herbekommen würden, die Kassen waren geschlossen und keiner fühlte sich zuständig. Wir hätten im Hotel reservieren müssen, meinte jemand. Das war in unser „Prachtunterkunft“ leider nicht möglich – der Junge an der Rezeption vom Pyramide Inn wusste oder wollte es nicht. Nun ja, wir waren schon kurz vorm Umdrehen, als Axel wieder einen Chichen-Itzá-Mitarbeiter ansprach, der uns in ein Büro brachte. Dort erklärte uns der Verantwortliche, die Show sei kostenlos und wir dürften auch ohne Reservierung rein (zumindest wenn nach dem Einlass der Besucher mit Reservierung noch Plätze frei wären und so würde es aussehen) – vorausgesetzt, sie fände statt. Das wisse er im Moment noch nicht – der nächsten Wolkenbruch mit Blitz und Donner kündigte sich bereits an. Wir reihten uns gutgelaunt in die Schlange ein und überlegten, ob wir uns doch noch einen Plastik-Poncho kaufen sollten. Nun ja, aus der Show wurde nichts, 5 Minuten vor Beginn wurde sie abgesagt und wir machten eine Regen-Nachtwanderung zurück zum Hotel.

Chitchen ItzáAm nächsten Morgen stand nun also Chichen Itzá, eins der sieben neuen Weltwunder, auf dem Programm. Ja, die Hauptpyramide El Castillo, der Platz der 1000 Säulen und der riesige Ballspielplatz waren beeindruckend – und sollten es auch nach weiteren Maya-Ruinen bleiben – aber noch viel außergewöhnlicher fanden wir die Darstellung der Totenköpfe sowie der Jaguare und Adler, die Herzen fraßen, übrigens an den wohl zwei unscheinbarsten Gebäude der gesamten Anlage: der Plattform der Schädel und der Plattform der Adler und Jaguare. Wir waren wieder mal früh auf den Beinen, um der größten Hitze und den Touristen-Massen zu entgehen. Etwas abseits der großen und lärmenden Gruppen entdeckten wir sogar drei Pajaró Toh – blau-türkise Vögel mit einer sehr langen, abgesetzten Schwanzfeder, unglaublich scheu aber wunderschön! Als wir uns in Richtung Ausgang bewegten, hatten die Souvenirhändler ihre Stände aufgebaut. Übrigens nicht nur vor dem Eingang, wie man vielleicht denken könnte, sondern entlang fast aller meisten Wege innerhalb des archäologischen Parks, was neben den (teilweise) perfekt restaurierten Ruinen eine Disneyland-ähnliche Atmosphäre aufkommen ließ… A propros, wir sahen tatsächlich eine nicht-mexikanische Oma im Rollstuhl, die über die holprigen Wege geschüttelt wurde – ganz wie es der Lonely Planet in seiner Einleitung angekündigt hatte…

Shopping...Bei unserer Rückkehr war der riesige Parkplatz rappelvoll. Eigentlich kein Wunder, die Menschenmassen müssen ja irgendwie herkommen. Neben dem MePa parkte ein weiterer Fiat Ducato, ausgebaut als Bus für kleine Reisegruppen – für uns der erste seit Wochen. Der dazugehörige Fahrer war ganz neugierig, wollte uns unbedingt seinen Kleinbus von innen zeigen, um natürlich anschließend einen Blick ins MePa werfen zu können. Herzlich gerne!

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