Anders als geplant

Kilometerstand
Abfahrt: zwischen La Loberia und Balneario el Condor (Argentinien): 1.577 km
Ankunft: Las Grutas (Argentinien): 1.927 km
Etappe: 350 km

Heute ging es von unserem gestrigen Stellplatz nach Las Grutas, einem weiteren Küstenstädchen. Eigentlich wollten wir heute den Weg bis kurz vor Península Valdés finden, aber die durch viel Regen total aufgeweichte Küstenstraße hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Zunächst ging es einige Kilometer weiter entlang der Küste nach La Loberia bzw. zur dortigen Seelöwenkolonie, ca. drei Kilometer hinter dem Ort. Das Auto stellten wir aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse schon kurz nach der Abzweigung ab und gingen den Rest der Strecke bis zum Tor zu Fuß: „Geöffnet von Januar bis Februar“ war dort zu lesen. Kurz entschlossen ging es über den Zaun und zur Belohnung gab es ein wunderbaren Blick von oben auf die gesamte Seelöwenkolonie.

Hoch motiviert ging es zurück zum Auto und weiter Richtung Westen. Schon zuvor war die Fahrt auf dem zum Teil sehr weichen Untergrund überaus unangenehm – doch jetzt war Schluß: Nach ca. 35 km Piste setzte eine überaus große Pfütze über die gesamte Straße unser Fahrt ein Ende. Wir entschieden uns zur Umkehr – bis jetzt gab es weder Gegenverkehr noch ein anderes Auto – hier wollten wir nicht steckenbleiben.

Also ging es die gleiche Strecke zurück, nochmal an der Papageienkolonie vorbei und in einem großen Bögen zurück auf die RN3. Kilometer über Kilometer eine gerade Straße bis zum Horizont – die einzige Abwechslung waren die Schattenspiele der aufreißenden Wolken und der gelegentliche Gegenverkehr: Kurz vor San Antonio Oeste knallte es und wir verloren ein haselnußgroßes Stück unserer Windschutzscheibe – glücklicherweise noch unterhalb des Scheibenwischers und damit weit außerhalb des Sichtfeldes… Mal schauen wie sich das Ganze die nächsten km entwickelt. Es dürfte auf den patagonischen Straßen sicherlich nicht der letzt Steinschlag gewesen sein. Mit sinkendem Kraftstoffstand und noch etwas erschrocken vom Knall des Steinschlags fuhren wir die nächste Tankstelle an, wo der Tankwart mit besorgtem Blick auf unsere Frontscheibe blickte und ‚oh, that’s really big…‘ murmelte, im nächsten Augenblick jedoch freudestrahlend erzählte, nächstes Jahr nach Wacken zu fahren… Und der Meinung war, Frankfurt liege bei Wacken – aus argentinischer Perspektive für Entfernungen: JA.
In Las Grutas angekommen machten wir uns auf die Suche nach einem Campingplatz und 9 von 9 waren noch geschlossen – ein nicht bekannter (ISSN; 40,801011 S, 65,080911 W; freundlich, relativ ruhig und für Argentinien durchaus sauber und damit empfehlenswert) hatte geöffnet und so ging es zügig unter eine warme Dusche.

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar



− 2 = drei