Península Valdés – von Walen, Seelelephanten und Pinguinen

Kilometerstand
Abfahrt: Las Grutas (Argentinien) 1.927 km
Ankunft: Puerto Piramides – Península Valdés (Argentinien): 2.250 km
Ankunft: Puerto Madryn (Argentinien): 2.532 km
Gesamtetappe: 605 km

Die Península Valdés gehört zum Unesco Weltnaturerbe und war definitiv eines der ersten richtig großen Highlights auf der Panamericana. Unzählige Wale, niedliche kleine Pinguine und in der Sonne faulenzende Seeelephanten gab es zu bestaunen.

In Puerto Piramidés haben wir auf dem Camping Municipal gestanden (S42*34’23″W64*16’40“), der aufgrund der Nebensaison eigentlich noch geschlossen hatte. Die Tore waren jedoch offen und Strom und Wasser waren auch verfügbar. Zudem gibt es (zumindest offiziell) ein Wildcamping-Verbot. Warum auch hier noch Nebensaison ist, war nicht verständlich, da jetzt die beste Zeit ist, Bartenwale und Orcas sowie Seeelephanten, Seelöwen, Delphine und Pinguine zu sehen. Von der kleinen, im Norden der Halbinsel liegenden Isla de los Pájaros soll sich übrigens Antoine de Saint-Exupéry inspiriert haben lassen. Im kleinen Prinzen findet man sie als ‚Hut oder Schlange, die einen Elephanten verschlingt‘ wieder.

Nach kurzem Bummel durch das kleine Städtchen Puerto Piramidés, das zwar trotz sehr touristischer Prägung seinen Charme erhalten hat (vielleicht auch, weil die allermeisten Touristen am Abend wieder in die unzähligen Reisebusse steigen und weiterfahren), haben wir am nächsten Tag eine Whalewatching-Tour gemacht. Die war SUPER!!! Mit ca. 30 anderen Touris waren wir 1 1/2 Stunden auf dem Wasser und haben zahlreiche Bartenwale gesehen. Irgendwo in näherer oder weiterer Entfernung guckten immer ein Walkopf oder -flosse aus dem Wasser. Als einer der vielen Wale dann in 2 m Entfernung vom Boot seinen Kopf aus dem Wasser streckte, waren alle an Bord mucksmäuschenstill. Man hörte nur das Klicksen der Fotoapparate! Ich bin immer noch ganz beseelt ;-)!

Am nächsten Tag sind wir früh aufgebrochen, um über die Schotterpiste an die Ostküste der Halbinsel zu fahren. Bei schönstem Geburtstagswetter gab es am Straßenrand zahlreiche Lamas, Schafe, Strauße und andere Vögel zu sehen, die sich in der frühen Morgensonne wärmten und noch von keinem Autofahrer vor uns aufgeschreckt worden waren. Wir waren auf dem Weg zu den Pinguinen, die ersten auf unserer Tour, und ich konnte mein Glück kaum fassen, als diese dann direkt hinter der Absperrung vollkommen entspannt und sich von nichts und gar nichts aus der Ruhe bringend in der Morgensonne wärmten. Ein Pinguin watschelte auf den Parkplatz und schaute sich das MePa von unten an, aber Futter gab es nicht. Anschließend ging es zu einem Aussichtspunkt der Seelelephanten, die mit ihren Kälbern ebenfalls faul am Strand in der Sonne lagen. Nur die Orcas waren noch nicht da, wurden aber mit jeder Flut von den Rangern erwartet. Über eine lange Schotterpiste (rattarattarattarattaratta…) fuhren wir zurück nach Puerto Piramidés und kauften bei ‚unserem‘ Bäcker‘ eine Tüte mit Empanadas und ein argentinisches Geburtstags-Riesen-Schweineohr und machten uns auf den Weg zum Festland.

Als wir an der Küstenstraße Stephans Auto sahen, wollten wir eigentlich nur kurz ‚hallo‘ sagen. Er und seine Familie waren schnell gefunden und freuten sich sehr, uns zu sehen. Aus dem ‚kurz‘ wurde aber nichts, da in direkter Strandnähe mindestens drei Gruppen Bartenwale (ca. acht Tiere) aneinander vorbei schwimmen wollten. Dabei mussten sie die Prioritäten erst ausdiskutiert werden… Wir haben sicherlich zwei oder drei Stunden gebannt auf das Wasser und die so beeindruckenden Tiere geschaut. ‚Much more better than cinema‘, so Stephan. Genau.

Wer in Puerto Piramidés essen gehen möchte, dem empfehlen wir noch La Estacion, direkt gegenüber der YPF-Tankstelle. Das ist ein total nett dekorierter Laden mit wirklich gutem Essen, Axels bife de chorizo (nein, keine spanische Paprikawurst, sondern ein Rumpsteak-ähnlicher Cut) und meine Meeresfrüchte waren hervorragend. Und natürlich in der Panaderia einige leckere Empanadas mitnehmen.

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