Kilometerstand
Anfang: Punta Arenas (Chile): 5.186 km
Ankunft: Puerto Natales (Chile): 5.448 km
Etappe: 262 km
Mit der Fähre setzten wir von Feuerland zum Festland nach Punta Arenas über. Der Reiseführer bezeichnet die Stadt als kosmopolitisch, was auch immer das konkret bedeuten mag… Irgendwie ist die Stimmung anders als in den argentinischen Städten vergleichbarer Größe. Entspannter, offener. Wir haben uns sehr wohl gefühlt. Vielleicht liegt es auch an der besseren wirtschaftlichen Situation in Chile im Vergleich zum in der schweren Wirtschaftskrise steckenden Argentinien.
Nach einer sehr herzlichen Begrüßung in der Touristeninformation, wo wir erfuhren, dass es ziemlich egal sei, wo wir uns nachts mit dem Wohnmobil hinstellen, es sei überall sicher, gab es zudem einen ganzen Stapel deutschsprachiger Broschüren und ein Kompliment meiner Spanischkenntnisse :-). Am nächsten Tag erkundeten wir zu Fuß die Stadt und besichtigten das Magellandenkmal an der Plaza de Armas. Natürlich wurde der Fuß des Indianers geküsst, um der Legende nach nach Patagonien zurück zu kehren…. zumindest von mir, Axel meinte, drüber streichen würde reichen! Anschließend schlenderten wir durch die Gassen bis zum Aussichtspunkt Mirador La Cruz, von wo man einen tollen Blick auf die Stadt mit ihren zahlreichen bunten Dächern hat. Nach einer Kaffeepause und den üblichen Erledigungen wie Einkaufen, Tanken, Frischwasser füllen etc. fuhren wir zum Friedhof, der gerne mit dem in La Recoleta in Buenos Aires verglichen wird. Wir empfanden den chilenischen etwas ‚authentischer‘, weil neben den großen und beeindruckenden Mausoleen im Eingangsbereich auch viele ’normale‘ Grabstätten zu sehen waren.
Am nächsten Tag ging es weiter in Richtung Norden. Einen Stopp legten wir am Museo Nao Victoria ein, wo ein originalgetreues Replikat der Nao Victoria ausgestellt wird. Es handelt auch um eins der Segelschiffe aus der Flotte, mit der Magellan die erste Weltumseglung unternommen hatte und das einzige, das den Heimathafen wieder erreichte – ohne Magellan, der auf den Philipinen getötet worden war. (Übrigens konnte mit der Weltumseglung erstmalig experimentell bewiesen werden, dass die Erde eine Kugel ist. So jetzt höre ich aber auf zu dozieren… :-)! Der Museumseigentümer war ein bisschen aufgeregt (aber sehr sympathisch), dass wir mit dem deutschen Wohnmobil da waren und strahlte vor Freude, als wir ihm erzählten, dass das Museum in unserem Reiseführer empfohlen sei.
Es gab einen sehr guten deutschsprachigen Audioguide, den wir kostenlos bekamen und der über die Nao Victoria, die Weltumseglung und die anderen ausgestellten Schiffe informierte. Das Museum ist echt schön gemacht, wir waren lange da, haben auch die anderen Schiffe angeschaut und schließlich noch eine Tasse Kaffee zum Aufwärmen bekommen. Für alle, die hier noch in der Gegend unterwegs sind, unbedingt anhalten und vorbei schauen!